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Klümpchen

Wie entstehen eigentlich Klümpchen?

Klar: Die Dinger bestehen aus nicht (vollständig) aufgelöstem Getränke-, Pudding- oder Saucenpulver, die von einer in sich stabilen Hülle aus feuchtem aber nicht gelöstem Pulver vor der Flüssigkeit geschützt werden.

Aber wie kommt das? Warum passiert das? Hat das mal einer erforscht? Im Web habe ich nicht viel bis gar nichts dazu gefunden. Mein Physikwissen reicht nicht aus, um mir da selber eine befriedigende Antwort geben zu können, aber ich würde mal die Begriffe Adhäsion und Kohäsion in den Raum werfen.

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Kommentare

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HaJu am :

Frag doch mal die Maus....

Blauer Elefant am :

Wie kommt die Milch in die Tüte?
Und wie kommt sie wieder raus?
Hier kommt die Maus!

Malte am :

Interessant finde ich ja auch, dass es wesentlich einfacher ist, drei Löffel Kakao in (weniger als) 1cl Milch glattrühren zu können, um es dann aufzufüllen.

So mache ich den immer klumpfrei.

Marco am :

Die Begriffe Adhäsion und Kohäsion waren auch das erste, was mir dazu eingefallen ist.

Frag doch mal die Maus finde ich eine super Idee. Und wenn die daraus tatsächlich einen Beitrag machen, gib bitte auf jeden Fall die Ausstrahlung hier bekannt.

@Malte: Ja, es scheint tatsächlich so zu sein, dass es einfacher ist, ein Pulver (oder auch z.B. eine Mehlschwitze) in einer kleinen Menge Flüssigkeit glattzurühren und dann aufzufüllen als in einer großen Menge glattzurühren.

akbwl am :

Je mehr Flüssigkeit, desto viskoser die Mischung. Deshalb werden die Klumpen auf die Seite geschoben und nicht durch den Löffel aufgebrochen.
Die Wassermoleküle müssen ja zwischen die Körner des Pulvers um eine gleochmässige Suspension zu erhalten.

Johnny am :

Je weniger Flüssigkeit, desto viskoser die Mischung.

Paloma am :

Interessante Theorie. Funktioniert leider nur bei Deiner Definition von Viskosität. ;-)

eigentlichegal am :

Ich würde eher den Begriff Hydrophobie in den Raum werfen.
Das Pulver hat die eingeschränkte Eigenschaft, Wasser abzustoßen, wenn es nicht richtig benetzt wird (was man mechanisch durch Umrühren erreichen kann)
Wenn jetzt genug Pulver zusammen ist verstärkt sich der Effekt halt und es bildet sich eine richtige, relativ undurchdringliche Trennschicht zwischen dem Pulver und dem Wasser.

Karl Kerdings am :

ich würde auf schlichte Schichtbildung tippen.

Es bildet sich einfach eine Schicht (die Kugelform entsteht wg. Oberflächenspannung), die auf der einen Seite die Flüssigkeit und auf der anderen Seite das Pulver hat. Die Schicht selbst ist deutlich wasserdicht und wird durch das trockene Pulver auf der anderen Seite auch noch stabilisiert. Sollte Flüssigkeit durchkommen, ist es nicht genügend Flüssigkeit, die Schicht verklebt weiter, verhärtet, bildet eine stabile Hülle...

Durch mechanisches Aufbrechen der Schicht kommt wieder genügend Flüssigkeit ran.

eugen-roland am :

Klingt nach 'ner Frage für schönschlau -> https://www.youtube.com/channel/UCyHDQ5C6z1NDmJ4g6SerW8g ... die ist Chemikerin.

Jonas am :

Bei der Löslichkeit von Pulvern gibt es verschiedene Mechanismen die eine Rolle spielen, hauptsächlich ist aber die Oberflächenspannung des Wassers Schuld daran, dass Wasser nicht in Klumpen von Pulver eindringen kann. Luft im Inneren de Klumpens verhindert dann das Vermischen der Luft und Wassephase. Hier ist das ausführlich beschrieben: https://www.openagrar.de/servlets/MCRFileNodeServlet/Document_derivate_00005597/W0900.pdf

Die Lösung ist Die Poren in dem Klumpen größer zu machen:

Deshalb wird bei einigen Produkten das feine Pulver instantisiert in dem man das Pulver im leicht feuchten Zustand agglomerieren lässt. Diese Agglomerate sind dann zwar größer besitzen aber sehr viele Poren durch die das Wasser leicht ins innere diffundieren kann und sich dadurch schnell auflösen kann. Diese Agglomerate sind zum Beispiel in kalt löslichen Zitroneneistees oder in Instantkaffees zu finden.

Albert am :

Lotoseffekt des Pulverklumpen und Kohäsion der Flüssigkeit ergibt eine Kapsel. Innen Pulver, außen Flüssigkeit.

Rosco am :

Einfach jemand rühren lassen, der geerdet ist. Dann klappt das ohne Klümpchen.

at am :

Diese Frage gibt dem Begriff „Klümpchenbildung“ eine völlig neue Bedeutung.

Klebstoffklugscheisser am :

Die Begriffe Adhäsion und Kohäsion sind schon nicht schlecht. Bevor sich eine Adhäsion (Flächenhaftung) ausbildet, ist allerdings die Benetzung der Oberfläche nötig. Da das Wasser in der Milch für Kakao polar ist, das verbliebene Fett im Kakao aber nicht, kann keine Benetzung erfolgen. Dadurch bilden sich dann die Klümpchen.
Daher wird Kakaopulver auch entfettet. Die fehlende Benetzung einer PTFE beschichteten Bratpfanne sorgt dafür das dass Spiegelei nicht haftet.

Draalo am :

Lehm ist wasserdicht, enthält aber selbst Wasser - wait, what?

Die geringe Menge Wasser hält mit seiner Oberflächenspannung die im Vergleich zum Wassermolekül riesigen Gesteinspartikel zusammen sodass sich diese verhaken und verkanten und somit untereinander kaum beweglich sind. Stichwort
https://de.wikipedia.org/wiki/Newtonsches_Fluid

Die eingeschlossene Luft sorgt dann dafür das kein weiteres Wasser in die Klümpchen eindringen kann.

Wenn Du mal Professor Proton für die kleine Spar-Maus spielen möchtest benötigst Du:

- eine 10ml-Spritze ohne Nadel (Apotheke)
- etwas Instantkaffee o.ä.
- kaltes Wasser (zwecks besserer Klümpchenbildung)

Wasser und Pulver mischen, mit der Spritze ca. 1ml mit möglichst vielen Klümpchen aufziehen. Spritzenöffnung nach oben halten und überschüssige Luft entfernen.

Nun die Öffnung zuhalten und die Spritze bis zum Anschlag aufziehen. Ggf. wiederum Luft entfernen und wiederholen. Nach ein paar Mal hat sich der Kaffee im kalten Wasser aufgelöst.

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